Geht es um moderne Wohntrends, so richten sich aktuell die Augen zunehmend auf das Badezimmer. Hier in unserem ausführlichen Ratgeber rund um die Badtrends 2020 erfahren Sie, wie Ihr Bad zum stilvollen Raum mit individuellem Charme wird. Sie werden staunen, welche Möglichkeiten es bei der Planung und Gestaltung des Badezimmers in diesem Jahr gibt.
Inhalt
- Barrierefreiheit
- Energieeffizienz
- Badezimmer im Smart Home
- Dusch-WC
- Spülrandloses WC
- Elektronische Armatur
- Freistehende Badewanne
- Kleine Bäder
- Filigrane Badkeramik
- Farbige Keramikelemente
- Badmöbel
- Boden, Decken, Wände
- Beleuchtung
- Fenster
- Pflanzen
- Dekoration, Accessoires, Multimedia
- Checkliste
Das Badezimmer – oft unterschätzter Raum von zentraler Bedeutung
Knapp acht Quadratmeter misst das Badezimmer in Deutschland durchschnittlich und gut eine Stunde verbringen Erwachsene dort täglich. Neben der Toilette ist eigentlich immer ein Waschbecken zu finden, in den meisten Bädern gibt es eine Dusche, häufig auch eine Badewanne. Nach etwa 30 Jahren wird das Bad im Bundesdurchschnitt runderneuert, das Budget beträgt dann 12.000 Euro. Die Grundvoraussetzungen variieren natürlich stark, wenn es um die Renovierung oder Neugestaltung eines Badezimmers geht – doch mit der dunklen und muffigen Nasszelle von einst sollte das moderne Bad eigentlich anschließend nichts mehr gemeinsam haben. Bereits einfache Maßnahmen wie das Überkleben von alten Fliesen und der Einbau neuer Lampen können das Badezimmer schnell sichtlich aufwerten. Bei größeren Projekten wird aus dem Bad ein privater Spabereich, der zum Verweilen einlädt. Wichtig ist es in jedem Fall, sich darüber klar zu werden, welchen Stil das neue oder renovierte Badezimmer annehmen soll.
Persönlichkeit drückt sich auch im Badezimmer aus
Wie im Wohn- oder Schlafzimmer gilt auch für das Bad: Die Möglichkeiten, seinen persönlichen Stil in der Gestaltung des Raums auszudrücken, sind nahezu unendlich. Ein minimalistisch in weiß gehaltener Raum hat den zeitlosen Vorteil, die grundsätzliche Anforderung an das Bad zu erfüllen, von Sauberkeit und Hygiene geprägt zu sein. In dieselbe Richtung zielen Bäder im sogenannten Industrial Stil, der etwa mit Details aus Stahl und unverputzten Wänden Blickfänger schafft. Doch moderne Materialien machen sehr viel mehr Designideen möglich, ohne die Hygiene zu vernachlässigen.

Abbildung 1: Im Badezimmer im Industrial Style mit industriellen Strahlern fehlt es dank goldener Armaturen und Holzfliesen nicht an wohnlicher Wärme. Foto: Deutsche Fliese / Agrob Buchtal
Ein Trend in Sachen Bad ist klar: Das Zimmer soll wohnlicher werden, wird nicht mehr als bloßer Zweckraum gesehen. Bereits einfache Elemente wie ein barock gerahmter Spiegel, ein Deckenleuchter statt Neonröhre oder Armaturen im Retro-Style machen aus dem Bad schnell ein Beispiel für Vintage. Mit Fliesen, die ein farbenfreudiges Mosaik bilden, geht es in Richtung Jugendstil. Ein Handtuchschrank aus Holz, die freistehende Badewanne oder schöne Kerzenständer – der neuen Freude an Nostalgie lässt sich auf vielfältige Art und Weise Rechnung tragen.
Noch deutlicher zeigt sich das Bad als Wohnraum, wenn es im Landhausstil oder orientalisch angelegt wird. Eine Sitzmöglichkeit gehört dann in das Zimmer, vielleicht auch eine Umkleide. Die Farben werden dementsprechend wärmer gewählt, der Boden etwa mit Dielen oder einfach zu waschenden Teppichen bestückt. Das Badezimmer verwandelt sich so in einen Bereich von Wohnung oder Haus, in dem man sich gerne für längere Zeit aufhält und Körper und Seele Gutes tut.

Abbildung 2: Warme Farben und der Look von natürlichen Materialien tun dem Bad gut. Foto: Deutsche Fliese / V&B Fliesen
Ob im japanischen Stil, nach den Regeln von Feng-Shui oder bunt und verspielt – erlaubt ist, was Spaß macht. Selbstverständlich können Stilelemente kombiniert werden. Wichtig bleiben Fragen wie: Wer benutzt das Bad, sind darunter Kinder oder Senioren mit speziellen Bedürfnissen? Steht das Badezimmer auch Besuchern offen oder gibt es für diese ein Gäste-WC? Mit der Analyse der individuellen Anforderungen an das Badezimmer und stilistischen Vorlieben ist ein großer Schritt geschafft hin zu dem Ziel des Traumbads.
„Das Badezimmer rückt 2020 vermehrt in den Fokus und verschmilzt mit dem Schlafzimmer zur einheitlichen Wohnwelt. Den angesagten Look kreieren Sie am besten mit Textilien in gedeckten Erdtönen oder monochromen Farben und Dekoobjekten aus natürlichen Materialien. Für Accessoires aus Holz eignet sich im Badezimmer vor allem Bambus besonders gut. Was auf keinen Fall fehlen darf: jede Menge grüne Pflanzen. Auch dekoratives Licht und hübsche Duft- und Hygieneartikel, zum Beispiel von Tom Dixon, sorgen für wohnliches Ambiente. Parfüms und Tiegel werden in offenen Regalen stilvoll dekoriert – alles andere verschwindet hinter Schranktüren oder in Aufbewahrungskörben. Die neuen Möbel und Accessoires passen sich den anderen Räumen an und haben nicht mehr den klassischen Bad-Charakter. Scheuen Sie sich nicht vor Farbe und akzentuieren Sie einzelne Wände in Kontrastfarben wie Dunkelgrau oder Dunkelblau.“
– Sabrina Pflüger, Assortment Managerin und Design-Expertin bei www.connox.de
Barrierefreies Badezimmer: Beim Planen an die Zukunft denken
Professionelle Badplaner und Innenarchitekten achten schon bei ihren Entwürfen darauf, dass die Funktionalität nicht zu kurz kommt. Gerade für Immobilienbesitzer empfiehlt es sich, von vornherein ein barrierefreies Bad zu planen. Denn dadurch erhöht sich der Wert von Wohnung oder Haus quasi automatisch, in Deutschland mangelt es an barrierefreien Wohnräumen für Senioren und Behinderte. Doch auch wenn die Immobilie selbst genutzt wird, ist es auf längere Sicht von Vorteil, gleich das Älterwerden und damit eventuell eingeschränkte Bewegungsfähigkeit zu berücksichtigen. Das zweite große technische Oberthema bei der Badplanung lautet Energie sparen. Hier verbindet sich ökologisches Denken mit Einsparpotenzialen der monatlichen Verbrauchskosten, die im Bad entstehen. Übrigens gibt es für solche Vorhaben unter Umständen die Möglichkeit, von staatlichen Förderungen zu profitieren.

Abbildung 3: Ein schwellenloses Bad kommt Menschen mit eingeschränkter Mobilität entgegen und wirkt harmonisch. Foto: Deutsche Fliese / V&B Fliesen
Die Vorgaben des Gesetzgebers für barrierefreie beziehungsweise seniorengerechte Wohnungen und Badezimmer sind leider nicht so eindeutig wie es wünschenswert wäre. Um auf der sicheren Seite zu stehen, sollte man sich bei der Planung eines barrierefreien Bads aber die Situation eines Rollstuhlfahrers vorstellen. Bis zu knapp 90 Zentimeter Breite messen Rollstühle, dementsprechend müssen Türbreite und Bewegungsflächen geplant werden. Die Dusche sollte ebenerdig erreichbar sein, das Waschbecken entweder niedriger als gewohnt angebracht oder höhenverstellbar sein. Haltegriffe, rutschfester Bodenbelag, ein behindertengerechtes WC – es sind eine ganze Reihe von Details, die es in Sachen barrierefreies Badezimmer zu beachten gilt. Die Beratung durch den Fachmann ist empfehlenswert. Auf Ästhetik muss beim barrierefreien Bad aber nicht verzichtet werden – längst haben viele Hersteller elegante Lösungen im Programm, die nicht an Krankenhaus oder Pflegeheim erinnern.
Energie sparen im Badezimmer – wie geht das?
Der Energieverbrauch im Badezimmer ist zwar nicht so hoch wie in der Küche, wo üblicherweise mit Kühlschrank, Herd und Geschirrspüler gleich mehrere Stromfresser stehen. Doch wer gleich zu Beginn bei der Badplanung auch an das Thema Energie denkt, dem fallen sofort Einsparpotenziale auf. Waschmaschine und, falls gewünscht, Wäschetrockner sollten unbedingt das Energieeffizienzlabel A+++ tragen. Weitere wichtige Punkte sind:
- Woher kommt das warme Wasser? Ein Durchlauferhitzer ist für das Händewaschen noch vertretbar, für Dusche oder Badewanne aus Sicht der Energieeffizienz völlig veraltet.
- Wie wird geheizt? Das Badezimmer muss normalerweise nicht den ganzen Tag warm sein. Ein zeitgesteuerter Thermostat oder eine zuschaltbare Elektroheizung können den Energieverbrauch senken.
- Das Lüften des Badezimmers ist unabdinglich, um Schimmel und schlechten Gerüchen vorzubeugen. Es reicht aber, kurz zu lüften, wenn dies durch ein Fenster möglich ist. Alternativ empfiehlt sich ein Ventilator, der verbrauchte Luft abführt.
- Mischbatterien und ein wassersparender Duschkopf senken den Verbrauch von warmem und kaltem Wasser.
- Bei den Toiletten ist der Wassersparschalter für das „kleine Geschäft“ bereits Standard.
- LED-Lampen sind wesentlich stromsparender als Halogenlampen oder Energiesparlampen.
- Kleingeräte wie Föhn, Rasierapparat und elektrische Zahnbürste mit dem Energieeffizienzlabel A+++ sind empfehlenswert und sollten statt im Stand-by-Betrieb Energie zu verbrauchen zwischendurch komplett vom Stromnetz abgekoppelt sein.

Abbildung 4: Im Bad kann viel Strom und Wasser gespart werden. Wie wird bei Ihnen geheizt, für Licht gesorgt und gelüftet?
Nicht zuletzt kann bei der Wahl der Energieversorger für Elektrizität, Gas und Wasser oft ein Anbieter gewählt werden, der ökologisch sinnvoll produzierte Energien vertreibt. Tiefer gehende Informationen liefern Experten – ein schönes Badezimmer, Komfort und Energie sparen schließen sich keineswegs aus.
Das Badezimmer im Smart Home
Der Trend zum Smart Home setzt sich auch 2020 fort und macht nicht vor dem Badezimmer halt. Die Idee hinter dem Smart Home ist es, möglichst viele Elemente des modernen Wohnraums zentral steuern zu können, von den Heizkörpern über Rollladen und Lüften bis hin zu Licht und Unterhaltungselektronik. Etablierte Hersteller offerieren Nachrüstsets ebenso wie Angebote für Neubauten und Komplettrenovierungen.
Einige Beispiele für den praktischen Nutzen: Kurz bevor der Wecker klingelt, springt im Bad bereits automatisiert der Heizkörper an, damit im Warmen geduscht werden kann. Danach stellt das Smart Home das Fenster auf Kippe, um zu lüften und schließt es wieder. Nachts werden die Rollladen heruntergefahren und verhindern so, dass unnötig Wärme verpufft. Die Beleuchtung im smarten Badezimmer lässt sich von besonders hell bis gemütlich farbig stufenlos regeln. Bei der Planung des Bads ist es in Hinsicht auf ein Smart Home zu berücksichtigen, dass WLAN-Empfang gewährleistet ist und die einzelnen Komponenten über einzeln definierte Stromquellen individuell anzusteuern sind.
Dusch-WCs zunehmend auch in Deutschland beliebt
Im asiatischen Raum und dort insbesondere in Japan und Korea sind Dusch-WCs schon seit Jahrzehnten Standard. Vereinfacht gesagt vereinen solche Toiletten die Funktion eines WCs mit der eines Bidets.

Abbildung 5: In kleinen Badezimmern und Gäste-WCs stellt ein Dusch-WC eine gute Alternative zum Bidet dar.
Dusch-WCs ermöglichen die Reinigung des Intimbereichs mit warmem Wasser. Die klassische europäische Lösung des Bidets dafür nimmt im Badezimmer zusätzlichen Platz ein und bringt weniger Komfort. Immer mehr Europäer legen ihre Skepsis gegenüber Dusch-WCs ab und installieren solche Modelle im privaten Badezimmer. In der Schweiz soll der Anteil von Dusch-WCs bereits bei zehn Prozent liegen. Hightech-Lösungen erlauben sogar das Anwärmen des Toilettensitzes und das Abspielen beruhigender Musik. Dusch-WCs im Badezimmer sind keineswegs bloße technische Spielerei. Im Vordergrund steht hier, die persönliche Intimhygiene bequemer zu gestalten. Mehr Tipps und einen Preis-Leistungs-Vergleich finden Sie hier im Meinstil-Magazin.
Hygienefaktor spülrandloses WC
Die spülrandlose Toilette im Privatbereich gehört sicher zu den Trendthemen für das Badezimmer in diesem Jahr. Lange Zeit wurden solche Modelle hauptsächlich in Krankenhäusern, Zügen, Flugzeugen und anderen öffentlichen WCs eingesetzt. Durch den Verzicht auf den Spülrand entfallen die Stellen in der Toilette, die kaum einzusehen sind und wo sich deshalb häufig Schmutz und Bakterien ansammeln. Der Spülrand hat eigentlich die Aufgabe, das Wasser bei der Spülung über die genaue Toilettenschüssel zu verteilen. Bei spülrandlosen WCs wird dies durch innovative Spülsysteme gewährleistet, die das Wasser nach rechts und links strömen lassen, auch ohne Hilfe des Spülrands.

Abbildung 6: spülrandloses WC Keramag iCon
Die Vorteile dieser Technik sind eindeutig: Toiletten ohne Spülrand sind einfacher zu reinigen als klassische Modelle. Sie bergen nicht das Hygienerisiko von heimlichen Rückständen, da die ganze Toilettenschüssel sichtbar ist. Die meisten Hersteller haben mittlerweile spülrandlose WCs im Programm, die vom Design auf Waschbecken und andere Badelemente abgestimmt sind. Deshalb vereinen sie Form und Funktion elegant. Den Fortschritt, den spülrandlose Toiletten markieren, mag man nicht mehr vermissen, wenn er einmal Einzug ins heimische Badezimmer gehalten hat. Lesen Sie hier mehr über WCs ohne Spülrand.
Berührungslose Armaturen stehen für Hygiene und Komfort
Ähnlich wie bei den spülrandlosen WCs verhält es sich mit berührungslosen Armaturen. Was ehemals fast ausschließlich in öffentlichen Räumen eingesetzt wurde, zieht nun auch in private Badezimmer ein. Eine Bewegung in Richtung der Armatur von Waschbecken, Dusche oder Badewanne reicht dann aus, um den Wasserfluss auszulösen.
Einfache Gesten regeln sogar die Temperatur. Diese Funktionsweise berührungsloser Armaturen bedeutet Komfort und ein Plus an Hygiene im Bad, da die Armaturen nicht mehr ständig von unter Umständen schmutzigen Händen berührt werden. Übrigens gibt es solche Lösungen zudem für Toiletten und Seifenspender. In der Zukunft dürften Elemente zu erwarten sein, die auf Sprachkommandos reagieren.
Freistehende Badewannen – mehr als eine Designfrage
Das Badezimmer mit einer freistehenden Badewanne auszustatten, hat nicht nur ästhetische Gründe. Sicher, eine freistehende Badewanne moderner Art ist durch elegantes Design schon für sich ein Hingucker. Doch ein weiterer großer Vorteil ist erneut die bessere Hygiene im Badezimmer, die solche Modelle garantieren. Hier gibt es keine versteckten, zugebauten oder schwer zugänglichen Ecken unter der Badewanne, wo sich Schmutz und Staub sammeln. Die freistehende Badewanne und der Boden rund um diese können einfach und schnell nach Benutzung gereinigt werden.
Ein weiteres Plus von freistehenden Badewannen lernen diejenigen schnell zu schätzen, die in der Badewanne auch Kinder oder Haustiere waschen. Da sie von allen Seiten zugänglich ist, lassen sich solche Aufgaben leichter erledigen. Freistehende Badewannen sind in großer Formvielfalt erhältlich und bringen von ganz allein ein Stück Luxus und Lebensart in das Badezimmer.
Kleine Bäder intelligent gestalten
Je kleiner das Badezimmer ist, das neu gestaltet werden soll, desto wichtiger wird die sorgfältige Planung des Vorhabens, um den zur Verfügung stehenden Raum optimal auszunutzen. Ein erster Tipp lautet: Genau überlegen, ob es nicht möglich ist, Elemente wie die Waschmaschine oder den Schrank für Handtücher aus dem Band auszulagern. Der zweite Grundsatz ist, durch aufgeräumtes Design optisch den Eindruck von mehr Platz zu erzielen. Im kleinen Bad ist ein Materialmix wenig ratsam, ein einheitlicher Raum ohne Stilbrüche wirkt automatisch größer.

Abbildung 10: Licht hat in kleinen Räumen eine besondere Bedeutung, damit trotzdem Offenheit entsteht. Waschtischunterschrank von Villeroy & Boch.
Üblicherweise wird in kleinen Bädern auf eine Badewanne verzichtet und stattdessen ein Duschbereich eingeplant. Dieser sollte ebenerdig mit dem übrigen Bad verbunden sein und allenfalls durch eine transparente Trennscheibe von Waschbecken und Toilette abgegrenzt sein. Spiegelflächen nach Maß sorgen zusätzlich dafür, den Raum optisch zu vergrößern. Möglichst viel Licht, ob nun durch Fenster, Oberlicht oder geschickt eingesetzt Beleuchtung tragen weiter dazu bei, kleine Badezimmer größer erscheinen zu lassen. Ablageflächen sollten im kleinen Bad möglichst an den Wänden montiert werden, denn freier Bodenraum ist ein wichtiger Faktor, um das Gefühl von ausreichend Platz zu erzielen.

Abbildung 11: Stauraum in schönen Schränken und Regalen zahlt sich in kleinen Bädern besonders aus. Waschtischunterschrank aus der Serie Keramag iCon xs.
Beim Gäste-WC ist der Platz per se sehr beschränkt. Doch auch hier hilft die Beschränkung auf die wesentlichen Elemente Toilette, Waschbecken, Spiegel und Handtuchhalter dabei, in Kombination mit guter Beleuchtung gar nicht erst ein beklemmendes Raumgefühl aufkommen zu lassen. Kleine Badezimmer sind kein neues Phänomen, doch Hersteller und Fachhandel haben eine Fülle von intelligenten Lösungen für solche Räume entwickelt, darunter besonders schlank geschnittene WCs und kleine Waschbecken in ansprechenden Designs. Eingeschränkte Bodenfläche im Bad bedeutet längst nicht mehr, auf individuellen Stil verzichten zu müssen.
Filigrane Badkeramik
Filigrane Keramik setzt im Badezimmer neue Akzente. Das Material Keramik dient als Basis für Waschtische und weitere Sanitärobjekte, die mit einem puristischen, klaren Design punkten. Filigran bedeutet bei Produkten für das Bad nicht zerbrechlich, sondern leicht und schwerelos.

Abbildung 12: Keramik wird filigran: Der altbewährte Baustoff Keramik überzeugt durch großes Innovationspotenzial. Waschtisch und Badewanne von Duravit Cape Cod
Am deutlichsten kommt die Gestaltung beim Waschtisch zur Geltung. Statt eines klobigen und wuchtigen Designs stehen schmale Kanten im Vordergrund. Möglich sind runde und ovale, quadratische und rechteckige Formen als Grundmodell. Eckige Waschbecken sind flach gearbeitet, bieten aber trotzdem den erforderlichen Komfort. Großzügige Ablageflächen ergänzen den rechteckigen oder quadratischen Waschtisch mit den dünnen Kanten. Besonders sehenswert sind Aufsatz-Waschtische mit passendem Unterschrank oder Waschtischplatte, die in der filigranen Verarbeitung eine fast schwebende Optik bieten. Hier kommen runde oder ovale Formen der Waschschüssel ausgezeichnet zur Geltung.

Abbildung 13: Neue Keramik-Technologien überwinden gestalterische Grenzen: Keramik wird filigraner und gleichzeitig robuster. Waschtisch von Villeroy & Boch Venticello
Die Stabilität ist selbstverständlich trotzdem gewährleistet. Auch wenn die Keramik schwerelos aussieht, ist sie dennoch robust und belastbar. Badewanne, WC und Bidet nehmen die leichte Formensprache ebenfalls auf. Zwar sind hier die Zargen ein wenig massiver gearbeitet, die Linienführung passt aber zur puristischen Ausstrahlung. Wer bisher den Begriff filigran mit einem verspielten Design in Verbindung gebracht hat, kann sich beim neuen Baddesign von einer ganz anderen Wirkung überzeugen lassen. Die schwebende Leichtigkeit vermittelt je nach Designserie einen Hauch von Nostalgie und Retro-Chic. Fast alle Linien, die den aktuellen Trend aufgreifen sind modern, urban und absolut zeitlos.

Abbildung 14: Diese Innovation bringt einen frischen Wind: Einfache, architektonische, klare Linien, schmale Kanten und Dünnwandigkeit. Waschtisch von Ideal Standard Strada
Farbige Keramik sorgt im Bad für Individualität
Ob nun im großen Familienbad oder einem kleinen Badezimmer – die Keramikelemente bieten eine große Chance, persönliche Farbtupfer zu setzen. Das Waschbecken muss nun wirklich nicht immer nur weiß sein, gleiches gilt auch für die Außenflächen der Toilette, Duschwannen und Badewannen.

Abbildung 15: Mut zur Farbe gilt nicht mehr nur für Wände, Möbel und Accessoires, sondern nun auch für Badezimmerkeramik wie Waschbecken, Badewanne und WC. Foto: Deutsche Fliese / V&B Fliesen
Von den natürlichen Farben des Regenbogens über gold- oder silberfarben bis hin zu handbemalten Elementen reicht das Spektrum von Möglichkeiten, die das klassische Einheitsweiß im Bad vergessen lassen. Gerade Badezimmer im orientalischen Stil gewinnen sofort durch individuell ausgewählte Keramikelemente in bunter Farbvielfalt.

Abbildung 16: Dunkles Lavagrau oder Schwarz erfreuen sich immer größerer Beliebtheit anstelle des immer gleichen keramischen Weiß.
Farbe transportiert Emotionen, symbolisiert Kreativität und unterscheidet das moderne Badezimmer von Lösungen der Vergangenheit. Kreative Badplaner raten deshalb häufig zu mehr Mut zur Farbe.
Moderne Badmöbel kombinieren Eleganz und Funktionalität
Zu einem komplett eingerichteten Badezimmer gehören selbstverständlich Badmöbel. Moderne Badmöbel unterscheiden sich deutlich von den weißen, stillosen Stücken aus Pressspan, die leider immer noch in vielen Badezimmern zu finden sind. Typische Badmöbel bleiben der Waschtischunterschrank und ein Spiegelschrank über dem Waschbecken, dazu kommt oft ein Hängeschrank oder Sideboard.

Abbildung 17: Badezimmer mit Möbeln aus der Serie Venticello von Villeroy & Boch
Um Medikamente, Kosmetikartikel, Handtücher und mehr aufzubewahren, sollte der benötigte Stauraum möglichst genau definiert werden. Moderne Badmöbel unterstützen durch durchdachtes Innenleben dabei, im Badezimmer Ordnung zu halten. Normalerweise sind sie mit Schubladen oder Schranktüren ausgestattet, damit kein Schmutz ins Innere geraten kann. Wie bei den Keramikelementen im Badezimmer sind Badmöbel mittlerweile in vielen verschiedenen Farben und Materialien erhältlich. Wichtig ist es, bei Badmöbeln darauf zu achten, dass sie für Feuchträume gedacht sind und ihnen Wasserspritzer und Luftfeuchtigkeit nichts anhaben können. Mehr Informationen zu den Trends in Sachen Badmöbel finden Sie hier im Meinstil-Magazin.
Boden, Decke und Wände im Badezimmer
Die Fliese hat als Allzweckmittel Konkurrenz bekommen. Dennoch haben schöne Badezimmerfliesen bei der modernen Badgestaltung nicht ausgedient, wie auch die aktuellen Fliesentrends zeigen. Doch es gibt durchaus Alternativen zur Fliese. So können beispielsweise auf dem Boden wasserfeste Holzlaminate oder speziell imprägnierte Dielen mehr Wärme ins Badezimmer bringen. Je nach angestrebtem Stil lässt sich auch mit Natursteinen arbeiten oder mit Teppichen und Matten spielen. Marmor verkörpert Luxus, neuartige Zementmischungen und selbst klassischer Spritzbeton liefern interessante optische Effekte, Granit symbolisiert eine gewisse Naturverbundenheit. Wer 2020 sein Bad neu gestaltet, sollte sich bei der Planung von alten Vorstellungen freimachen und sich auf die Inspirationen einlassen, die der Fachhandel bereithält.

Abbildung 18: Sogenannter Beton Ciré ist eine willkommene und stilsichere Abwechslung zur Fliese im Bad. Neben Grau gibt es den Sichtbeton auch in vielen anderen Farbtönen.
Trendthema bleibt es wie in allen Bereichen des Badezimmers, durch klugen Einsatz von Farben aus dem Raum mehr als eine weiße Nasszelle zu machen. Mit sogenanntem Tadelakt, einem ursprünglich marokkanischem Kalkputz, kommt Glanz in Braun- und Orangetönen ins Badezimmer. Selbst für das Bad geeignete Tapeten aus Materialien wie Glasfaser oder Vlies gibt es zu kaufen und bringen auf Wunsch sogar 3-D-Effekte an die Wände.

Abbildung 19: Mit feuchtraumgeeigneten Wandfarben zieht farbliche Vielfalt und Individualität ins Bad ein.
Eine Vielzahl der neuen Materialien für das Bad ist zudem in Öko-Qualität erhältlich und sie wirken sich positiv auf das Raumklima aus. Raubeton passt gut zu Badezimmern im minimalistischen Stil, gemusterte Fliesen sind die Wahl für Freunde des Orients.

Abbildung 20: Fliesen können viele Stilrichtungen bedienen – von mediterran über orientalisch bis hin zu Shabby Chic. Foto: Deutsche Fliese / Steuler
Mit Marmor und anderen Natursteinen geht es stilistisch in Richtung Südeuropa, Holz und dessen Imitate stehen für Landhausstil, Terracotta für warmes Urlaubs-Feeling. Wichtig bleibt aber immer, darauf zu achten, dass die gewünschten Materialen ausdrücklich für die Verwendung im Bad empfohlen sind.
Und natürlich hat die Fliese längst nicht ausgedient. In tatsächlich Tausenden von Farben, Formen und Dekoren bietet die Fliese weiterhin für das Bad einen einfachen Ansatz, um die Balance zwischen Hygiene und Design zu bewerkstelligen. Aber warum nicht etwa die Farbe der Fugen zusätzlich als Gestaltungselement verwenden? Oder alte, unansehnlich gewordene Fliesen mit einfachen Fliesenstickern überkleben? Es ist oft viel einfacher als gedacht, den Wänden und dem Boden im Bad einen neuen Look zu verleihen.
Folgende Top-3-Trends hat Fliesen Sale für dieses Jahr ausgemacht:
Fliesentrend #1: Holz bleibt im Trend
Wer bisher vor Holz im Bad zurückschreckte, muss dank Feinsteinzeug auf den Natur-Look nicht verzichten. Holzoptik im Dielenformat erobert 2020 weiter die Badezimmer und das aus gutem Grund: Moderne Herstellungstechnologien wie das Ink-Jet-Verfahren ermöglichen authentische Holzoptiken.

Abbildung 22: Neue Fliesen im Holz-Look sehen täuschend echt aus, verleihen dem Bad eine angenehme Wärme und sind gleichzeitig so pflegeleicht wie jede andere Fliese auch.
Viele Kollektionen bieten haptische Strukturen, welche die Imitation perfekt machen. Von exotischen Hölzern wie Kauri bis zur heimischen Birke, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Der Vorteil von Feinsteinzeug: Es ist ein robustes Material, das eine extrem hohe Lebensdauer hat. Ob Kratzer, Farbverlust oder Abrieb – Feinsteinzeug ist unglaublich resistent und hält großen Belastungen stand. Rutschhemmungen sorgen für Sicherheit und ermöglichen den Traum vom barrierefreien Bad im Holzlook.
Fliesentrend #2: Nahtlos und imposant: XXL-Formate
XXL-Formate sind 2020 auf der Trendliste ganz oben. Fliesen im Großformat lassen nicht nur das Bad größer wirken, sondern bieten einen minimierten Reinigungsaufwand. Der geringe Fugenanteil macht großformatige Fliesen zum pflegeleichten Bodenbelag.

Abbildung 23: Großformatige Fliesen in Beton- oder Naturstein-Optik entfalten eine ganz besondere Wirkung.
Gerade Betonoptiken wirken in Größen von 60×120 sehr beeindruckend. Tipp: Wer rektifizierte Fliesen wählt, kreiert einen fast nahtlosen Look. Rektifizierte Fliesen werden in einem weiteren Arbeitsschritt auf exaktes Maß geschnitten. Sie weisen also so exakte Kanten auf, dass sie mit minimalen Fugen verlegt werden können. Schmale Fugen von 2-3 Millimetern transformieren den Boden in eine homogene Fläche. Das Ergebnis: Ein fast fugenloser Boden, der gerade bei Holz- und Betonoptik einen tollen Effekt erzielt.
Fliesentrend #3: Oldies but Goldies – Retroformate sind zurück
Auch dieses Jahr bleiben Retrofliesen im Trend. Ob Metro-Fliesen in 10x20cm oder quadratische Kleinformate, wer es Retro mag, findet eine tolle Auswahl für sein Traumbad.

Abbildung 24: In diesem Badezimmer im Retro-Look sorgt die Kombination mit dem extravaganten Spiegel für Auflockerung.
Innovativ: Metro-Fliesen mit Kanten die nach innen gearbeitet wurden, bieten eine geschmackvolle Abwechslung und Raum für Individualität. Auch die Farbpalette und Muster der Vergangenheit sind wieder „ in“ und so ist es nicht selten, dass es Gelb, Pastellfarben oder Jugendstil-Muster auf dem Fliesenmarkt zu entdecken gibt.
Oft sträflich vernachlässigt wird im Bad die Decke. Dabei kann dort bereits ein frischer Anstrich dem ganzen Raum wieder neuen Glanz geben. Helle Blautöne erinnern an den Himmel, ein helles Gelb an Sonnenschein. Mit Wischtechniken in Längsrichtung des Zimmers erscheint die Fläche größer, auf die Breite gerichtet Strukturen erhöhen das Badezimmer optisch. Diese Effekte lassen sich auch etwa durch den Einsatz von Holzdecken erzielen.
Eine Deckenverkleidung erlaubt es, Lichtquellen, Versorgungsleitungen und Belüftung elegant zu verstecken. Der Nebeneffekt, dass dadurch auch etwaige schiefe oder wellige Decken nicht mehr auffallen, ist besonders in Altbauten gefragt. Durch den leicht verkleinerten Raum wird zudem die benötigte Heizleistung für das Bad verringert. Wer möchte, kann über der Zwischendecke zusätzlichen Stauraum schaffen. Nehmen Sie sich die Zeit, über die Wände, Decken und den Boden im Badezimmer nachzudenken. Diese lassen sich mit dem Stil der übrigen Elemente abstimmen oder es können ganz bewusst Kontraste schaffen werden.
Licht im Badezimmer: Der LED-Leuchte gehört die Zukunft
Rund zehn Jahre ist es nun schon her, dass die klassischen Glühbirnen auf Grundlage von EU-Richtlinien schrittweise abgeschafft werden. Zunächst wechselten die Verbraucher ihre Leuchtmittel zumeist durch Energiesparlampen aus, auch im Badezimmer. Doch Energiesparlampen haben zwei entscheidend Nachteile: Ihre Lichtfarbe wirkt klinisch kalt und Energiesparlampen brauchen eine gewisse Aufwärmzeit, um ihre volle Helligkeit zu erreichen. Diese beiden Punkte sind kritisch beim Einsatz im Badezimmer, wo manchmal nur kurz das Licht angeschaltet wird und es zudem häufig darum geht, die eigene Haut und sein Aussehen im Spiegel unter einem Licht zu betrachten, das dem Tageslicht möglichst nahe kommt.
So ist es keine Überraschung, dass der Megatrend LED-Leuchte auch im Badezimmer angekommen ist. Zwar sind die entsprechenden LED-Glühbirnen in der Anschaffung etwas teurer als Energiesparlampen, was sich aber durch längere Lebenszeit wieder ausgleicht. Viel wichtiger ist, dass LED-Leuchten sofort nach dem Anschalten ihre volle Helligkeit entwickeln und prinzipiell ein breites Farbspektrum abdecken. Zudem sind LED-Leuchten dimmbar und entwickeln nur wenig Außenwärme, was sie für nahezu jede Design-Lösung einsetzbar macht.

Abbildung 25: Licht muss nicht immer von der Decke oder dem Spiegelschrank über dem Waschtisch kommen. Mit Lichtleisten lassen sich kreativere Beleuchtungskonzepte im Badezimmer realisieren.
In eigentlich jedem Badezimmer gibt es mindestens zwei Lampen, eine Deckenleuchte und ein Licht über oder neben dem Spiegel. Bei Beachtung der entsprechenden Schutzbereiche, können auch diverse weitere Lichtquellen hinzugefügt werden, ganz nach Bedarf und Geschmack. Schon dort wird sich der Wechsel auf LED-Leuchten positiv auswirken, weil das Licht dadurch natürlicher scheint. Doch LED-Lampen eröffnen noch wesentlich mehr Gestaltungsspielraum im Bad. Mit LED-Lichtleisten etwa lässt sich das ganze Badezimmer in ein Licht tauchen, das nicht nur in seiner Helligkeit regelbar ist, sondern auch in seiner Farbe. So kann bei der Morgenwäsche ein hellgelbes Tageslicht gewählt werden und beim abendlichen Entspannungsbad beispielsweise ein warmes Rot oder Orange. Grundsätzlich lassen sich LED-Leuchten in nahezu alle bereits vorhandenen Lampenfassungen einsetzen.

Abbildung 26: Auch im Badezimmer findet sich ein Lampendesign im richtigen Stil für jeden Geschmack und passend zu jeder Einrichtung.
Wer das Bad neu gestaltet oder Lampen austauscht, hat bei den Badleuchten freie Wahl zwischen minimalistischem Design, romantischen Lampen, futuristischen Lösungen und vielem mehr. Empfehlenswert ist es, einen Mix aus direktem und indirektem Licht anzulegen, der getrennt geregelt werden kann, um verschiedene Lichtstimmungen zu erzeugen. Oft bietet es sich dabei an, als ein Lichtelement einen großen Lichtspiegel oder Spiegelschrank mit integrierter Beleuchtung zu nutzen.
Fenster im Bad stilsicher gestalten
Badezimmerfenster sind für viele eine Frage, an der sich Kontroversen entzünden. Früher wurden sie von Architekten meist gar nicht eingeplant, weil die Intimsphäre gefährdet erschien. Später kamen Lösungen aus Milchglas ins Spiel, die aber ästhetisch kaum überzeugen. Dabei wird kaum jemand, der sich einmal an die Vorzüge natürlichen Lichts im Bad gewöhnt hat, darauf noch verzichten wollen. Falls also Fenster im Bad vorhanden und unter Umständen für Fremde einsehbar sind, geht es darum, sie temporär verdunkeln zu können.
Diesen Zweck erfüllt oft ein einfaches Rollo, das im Winter zudem Wärmeverlust verhindert und im Sommer ein probates Mittel gegen unerwünschtes Aufheizen des Badezimmers ist. Allerdings wirken Rollos in ihrem typischen Grau oder Braun wenig wohnlich. Gardinen oder Plissee sind Lösungen, die den Innraum beleben und ebenfalls gut mit Rollos kombiniert werden können. Der Gebrauch von Jalousien ist eine weitere Alternative, die dadurch überzeugt, den Lichteinfall sehr variabel zu regulieren. Sichtschutzfolien, Sichtschutzwände, Flächenvorhänge – jede Lösung hat ihren eigenen Charme und erfüllt zugleich die eigentliche Funktion, das Fenster blickdicht verdunkeln zu können.

Abbildung 28: Rollos und Jalousien sind gute Lösungen um den Einblick temporär zu verwehren und die eigene Intimsphäre zu wahren.
Zu den Badezimmertrends 2020 gehört es, das Fenster an das Smart Home anzuschließen oder zumindest darauf vorbereitet zu sein. Lüften, Verdunkeln, durch Rollos einbruchssicher machen – all dies funktioniert dann automatisiert zu festgelegten Tageszeiten oder auf einfachen Knopfdruck. Das Rollo oder Oberlicht beispielsweise durch einen Motor öffnen und schließen zu können, erleichtert zudem nicht nur den Senioren den Alltag. Und selbst für diejenigen, die gar kein echtes Fenster im Bad haben, bleibt es als Gestaltungselement interessant. In Blindfenstern, die es in Altbauten oft gibt, lässt sich Stauraum schaffen oder sogar die Waschmaschine hinter einer Gardine verstecken. Mit einer Fenstertattrappe kann das Badezimmer optisch an Größe gewinnen. Das Thema Badezimmerfenster eröffnet bei der Gestaltung des Bads viel mehr Optionen als oft gedacht.
Pflanzen bringen Lebendigkeit ins Bad
Pflanzen und Blumen gehören in den meisten Haushalten zum Standard, denn ihr natürliches Wachstum und farbenfrohe Blüten bringen ein angenehmes Gefühl von Lebendigkeit in die eigenen vier Wände. Umso verwunderlicher ist es, dass sie so selten im Badezimmer zu finden sind. Gerade für Palmen und andere subtropische Zimmerpflanzen ist die Luftfeuchtigkeit und Wärme des Badezimmers eine gute Umgebung, in der sie optimal gedeihen. Zudem tragen Pflanzen zu einem positiven Raumklima bei und verarbeiten einen Teil der für das Bad typischen Feuchtigkeit und Gerüche.
Bei der Auswahl der Pflanzen für das Bad ist vor allem zu berücksichtigen, wie viel Licht sie in dem konkreten Raum bekommen. Die Schusterpalme (Aspidistra), die Glücksfeder (Zamioculcas) und das Einblatt (Spathiphyllum) sind beispielsweise sehr genügsame Zimmerpflanzen, die auch mit wenig Licht zufrieden sind. Mit einem Badezimmerfenster oder speziellen Leuchten für Pflanzen wird die Auswahl größer. Efeu, Aloe Vera oder Bambus passen ebenso gut ins Bad wie Bogenhanf (Sansevieria), Fensterblatt (Monstera) oder Yucca-Palmen. Wichtig ist es, die Pflanzen im ohnehin feuchten Bad sparsamer als in anderen Räumen zu gießen und unbedingt Staunässe zu vermeiden. Rund zweimal jährlich sollten die Pflanzen mit Langzeitdünger versorgt werden.

Abbildung 29: Pflanzen bringen Freude ins Bad – ganz gleich ob Vanda-Orchidee (links oben), Begonie (links unten), Schwertlilie (mittig links unten), Tillandsie (mittig rechts unten), Hyazinthe (rechts oben) oder Einblatt (rechts unten).
Wenn im Bad nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht, empfehlen sich Hängepflanzen. Gut geeignet sind etwa die Efeutute (Epipremnum aureum) und Farne. Aber auch Orchideen lassen sich in Blumenampeln einfügen und bringen mit ihren Blüten ein Stück Sinnlichkeit ins Bad. Der Arabische Jasmin (Jasminum sambac) blüht nicht nur, sondern duftet zudem. Ein anderer blühender Evergreen für das Bad ist die Flamingoblume (Anthurie), die bei gutem Licht fast ganzjährig ihre roten Blüten zeigt. Wer sich nicht sicher über seinen „grünen Daumen“ ist, lässt sich am besten im Fachhandel dazu beraten, welche Pflanzen und Blumen in das jeweilige Badezimmer passen. Zum grünen Badezimmer gehören in jedem Fall Pflanzentöpfe- und Kübel, die zum Stil des Raums passen und zusätzliche Akzente setzen. Die Chance, durch die Begrünung des Bads das Wohngefühl zu unterstreichen, sollte sich niemand entgehen lassen.
Noch mehr Tipps lieferte uns das Team von Evrgreen.de im Interview:
Welche Pflanzen sind überhaupt gut geeignet für das Badezimmer?
Für das Badezimmer sind vor allem Zimmerpflanzen geeignet, die eine hohe Luftfeuchtigkeit vertragen und mit weniger Licht zurechtkommen. Denn viele Badezimmer haben meist kleine Fenster. Durch tägliches Duschen oder Baden ist die Luftfeuchtigkeit in Badezimmern höher als in anderen Wohnräumen. Darauf sollten die Zimmerpflanzen spezialisiert sein. Wir empfehlen für das Badezimmer daher Zimmerpflanze für den halbschattigen bis schattigen Standort. Tropische Zimmerpflanzen wie beispielsweise die Schusterpalme, Zamie und Efeutute eignen sich für dunkle Badezimmer.

Abbildung 30: Schattenverträgliche Schusterpalme, bambusähnlicher Drachenbaum und rankende Efeutute bringen Leben ins Badezimmer.
Worauf sollte man dann bei der Pflege der Pflanzen achten?
An erster Stelle steht natürlich die passende Standortwahl. Je Kulturform, ob Erd- oder Hydrokultur, sind Pflanzen für das Badezimmer unterschiedlich zu pflegen. Wir empfehlen Zimmerpflanzen in Hydrokultur. Denn hier ist kein Übergießen möglich, die Düngung erfolgt nur alle drei Monate und zudem ist das Substrat hygienisch. Wie wir finden, super für das Badezimmer geeignet.
Was tun in Bädern ohne Fenster?
Für Bäder ohne Fenster können wir Kunstpflanzen empfehlen. Kunstpflanzen sind super für Standorte geeignet, wo die Umgebungsfaktoren ein natürliches Pflanzenwachstum nicht zu lassen. Mit Kunstpflanzen kann man daher sorgenfrei sein fensterloses Badezimmer begrünen.
Welche Pflanzentrends lassen sich aktuell beobachten? Wie werden sich die Vorlieben wandeln?
Bei Zimmerpflanzen ist es schwierig von Trends zu sprechen, denn neue Sorten lassen sich nicht, wie in der Modewelt, in einem Jahr züchten. Doch kann man sagen, dass sich der Trend hin zu Großpflanzen nach dem Motto „Weniger ist Mehr“ entwickelt. Hier machen sich trendige Geigen-Feigen oder Drachenbäume besonders gut. Aber auch das Thema „Urban Jungle“ wird immer mehr Anklang in unsere Wohnräume, sowie auch das Badezimmer, finden. Mit Kletter- und Hängepflanzen, wie der Efeutute und dem Baumfreund, ist das ganz einfach möglich. Zimmerpflanzen werden immer mehr zu multifunktionalen Einrichtungsgegenständen werden. Design, Ästhetik, und Gesundheit stehen hier an erster Stelle.
Dekoration, Accessoires und Multimedia im Badezimmer
Sie haben sicher schon gemerkt: Zur Gestaltung eines Traumbads sind viel mehr Elemente zu bedenken, als einem auf Anhieb in den Sinn kommen. Schon kleine Details, Accessoires, auf die vielleicht zu wenig Wert gelegt wurde, können den Gesamteindruck empfindlich stören. Der Halter für das Toilettenpapier, Seifenschale oder Seifenspender, der Wäschekorb, die Handtücher – in Wirklichkeit sind es Dutzende von Kleinigkeiten, die als unverzichtbare, aber gleichzeitig sichtbare Elemente das Gesamtbild eines Badezimmers ausmachen.
Wem ein einheitliches Design im Bad wichtig, wird daher normalerweise die Ausstattungslinie eines Herstellers wählen, bei der alle typischen Elemente aufeinander abgestimmt sind. Ein weiterer Vorteil solcher Lösungen ist die hohe Nachkaufsicherheit, falls im Lauf der Jahre doch einmal etwas kaputt gehen sollte und ausgetauscht werden muss.
Ein Thema für sich ist generell die Unterhaltungselektronik im Bad. Viele Menschen mögen es, auch im Bad Musik hören zu können oder Fernsehen zu gucken. Da Strom und Wasser eigentlich nicht zusammenpassen, sollten bei Radio und TV im Bad unbedingt Produkte eingekauft werden, die wassergeschützt sind. Überhaupt sind Sicherheitssteckdosen und eine für Feuchträume geeignete Elektrik im Bad ein Muss.
Mehr Tipps zu Multimedia und Hi-Fi im Bad lieferte uns Viktoria Thur (mues-tec.de) im Interview:
Passt ein Spiegel-TV (oder eine andere Form eines wasserdichten Fernsehers) zu mir bzw. den Nutzern meines Badezimmers?
Im Badezimmer dem Radio lauschen, oder vielleicht doch die neuste Playliste abspielen. Abends genüsslich den Spielfilm von der Badewanne aus zu Ende schauen, oder morgens noch die Nachrichten nebenbei laufen lassen. Egal ob Entspannung oder Informationsfluss, ein Spiegel-TV bietet all das und noch mehr. Nämlich, dass er im ausgeschalteten Zustand einfach „nur“ Spiegel ist. Ein Knopfdruck und der TV verschwindet wie von Geisterhand hinter dem Spiegelbild.

Abbildung 31: Der Smart-Spiegel im Bad versorgt mit Informationen und Entertainment, ganz futuristisch bei der täglichen Hygiene-Routine.
Im Badezimmer finden sich drei geeignete Plätze für den Spiegel TV:
- Über der Badewanne. Hier eignet sich ein klassischer Badezimmer TV, zum Einbau oder auch mit Schwenkarm-Halterung. Das Fernsehgerät sollte über eine IP Schutzklasse von mindestens IP65 verfügen, und auf Niedervolt (12 / 24 Volt DC) laufen. Ist das gegeben, ist das Gerät absolut sicher im Badezimmer. Eine wasserdichte Fernbedienung, die ruhig auch mal in der Wanne schwimmen darf, rundet das Erlebnis ab.
- Über dem Waschtisch. Hier steht der Spiegel als solcher im Fokus, der versteckte, integrierte TV kommt nur bei Bedarf zur Geltung. Hier unterscheidet sich auch der klassische Spiegel TV mit Fernbedienung von dem Smart-Spiegel der ausschließlich mit Touchscreen und Sprache gesteuert wird. Der Spiegel TV dient weiter als Informations- und Entertainmentquelle für Nachrichten, Sport, Filme und Musik. Der Smart-Spiegel dient darüber hinaus auch zur Einbindung von Smart-Geräten und Smart Home Steuerungen, so kann morgens direkt vom Badezimmer aus, die Rollläden hochgefahren werden, die Kaffeemaschine eingeschaltet werden, etc. (Voraussetzung natürlich, dass diese Geräte bereits vernetzt sind).
- In der Dusche. In Deutschland nicht ganz so typisch wie in anderen Ländern (wie z. B. den USA) eignen sich manche Spiegel TVs tatsächlich um diese in der Dusche zu installieren. Hier dient der Spiegel-TV oft als Spiegel bei der Rasur und bietet bestes Entertainment währenddessen.

Abbildung 32: Luxus pur: Beim Duschen die Lieblingsserie sehen? Kein Problem mit dem passenden Badezimmer-TV!
Passt so ein TV in mein Bad? Was sind die Voraussetzungen (Raumgröße, Anschlüsse etc.)?
Da ein Spiegel-TV auch flächenbündig verbaut werden kann, oder den Spiegel über dem Waschtisch ersetzen kann, gibt es quasi keine Mindestgröße für das Badezimmer. Allerdings kann man zusammenfassen, dass das TV Bild als solches entsprechend größer sein sollte umso größer das Badezimmer.
Wie finde ich die richtige Stelle im Bad für die Installation?
Es bieten sich 3 Stellen im Badezimmer an. Über der Badewanne, über dem Waschtisch, in der Dusche. Die Voraussetzung für alle Orte ist in erster Linie Strom. Wenn man einen TV anschließen möchte, sollte zudem das Fernsehkabel an die Stelle gezogen werden. Verbindet sich das Gerät über einen LAN Anschluss ins Internet, sollte ein LAN Kabel vorhanden sein, wobei hier eine WLAN Anbindung eine gute Alternative darstellt.
Was ist bei der Kaufentscheidung für ein Gerät zu beachten? Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Wie bei jedem hochwertigen Produkt sollte auch hier auf Beratung und Service Wert gelegt werden. Multimedia im Bad wird vermehrt auch von Fach- und Großhändlern angeboten. Schauen Sie sich das Produkt vor Ort an. Lassen Sie sich beraten. Fragen Sie ob der Hersteller nebst der Garantie auch Service im Falle einer Reparatur nach der Garantiezeit anbietet.
Kosten können von wenigen hundert bis zu mehreren tausend Euros liegen, je nach Modell und Größe. Auch in diesem Segment gibt es Qualitätsunterschiede. Produkte aus Plastik sind meist günstiger als die aus Glas.
Einfacher verhält es sich mit Objekten, die der Dekoration dienen. Bilder und Fotodrucke sollten zwar möglichst feuchtigkeitsunempfindlich sein oder sorgfältig gerahmt, damit sie nicht zu schnell an Glanz verlieren, aber ein Sicherheitsrisiko geht von ihnen nicht aus.

Abbildung 33: Selbst einfache Aufbewahrungsmöglichkeiten und andere praktische Dinge können im Bad zu dekorativen Objekten avancieren, wenn sie sorgfältig ausgewählt werden.
Am Strand gesammelte Muscheln und Steine, saisonale Trockenblumen und Duftsträuße oder eine kleine Vitrine beispielsweise finden selbst in beengten Badezimmern Platz und bringen ohne großen Aufwand eine große Portion Individualität in den Raum.

Abbildung 34: Kleine Details passend zum eigenen Badezimmer-Stil geben der Einrichtung den letzten Feinschliff.
Schon einzelne Kerzen sorgen für romantische Atmosphäre, ein Bücher- oder Zeitschriftenstapel garantiert Lesestoff und warum nicht auch für Gäste mehr als nur Seife bereitstellen – mit solchen Details wird das Bad automatisch aufgewertet.

Abbildung 36: Mondäne Ausstattung wie Toilettenbürste, Zahhnputzbecher oder Seifenspender werden dank moderner Design-Serien zu echten Highlights im Bad.
Badezimmer gestalten – eine Checkliste
Die Situation, in der ein Bad neu eingerichtet oder intelligent renoviert wird, ist ein schöner Moment. Die Badezimmertrends 2020 zeigen deutlich, was sich alles aus diesem Raum machen lässt. Damit Sie dabei nicht den Überblick verlieren, hier eine Checkliste zu den entscheidenden Schritten, die Ihnen nun bevorstehen:
- Die Ausgangslage exakt analysieren: Grundriss, Lage der Wasser- und Elektroanschlüsse, können bereits vorhandene Elemente weiter genutzt werden?
- Stil definieren: Welches Design wird angestrebt?
- Nutzung vorhersagen: Wer wird das Bad benutzen? Insbesondere Fragen zur Barrierefreiheit beachten.
- Das Budget realistisch einschätzen, mindestens zehn Prozent Reserve einplanen.
- Inspirationen und Ideen sammeln, eventuell einen digitalen Badplaner im Internet ausprobieren.
- Angebote einholen, um die Arbeiten, die nicht selbst geleistet werden können, preiswert zu halten.
- Prüfen, ob es staatliche Förderung für das Projekt geben kann.
- Pfusch am Bau ist mehr als ärgerlich: Wer kontrolliert, ob die Arbeiten im Bad fachgerecht ausgeführt werden?
- Nicht unnötig Nerven verlieren und im Zweifelsfall von Planung bis Ausführung Experten hinzuziehen.
- Das große Finale: Endlich das neue Bad ausprobieren und dann behutsam optimieren.
Fazit: Das Traumbad ist eine sehr persönliche Angelegenheit
Das Badezimmer ist schon allein durch seine Funktion neben dem Schlafzimmer der intimste Raum einer Wohnung. Dementsprechend weit gehen die Ansprüche auseinander, die an das Bad gestellt werden. Sie haben hier viele Informationen und Tipps erhalten, die dabei helfen, ein zeitgemäßes Bad zu planen. Der wahrscheinlich wichtigste Schritt ist es anno 2020, sich von der Idee zu verabschieden, das Bad nur über seine ursprüngliche Funktion zu definieren. Damit aus dem Badezimmer ein Wohlfühlraum wird, in dem Sie gerne Zeit verbringen, ist sorgfältige Planung unablässlich. Denn während in anderen Zimmern durch ein Umstellen der Möbel oder einen Neuanstrich schnell das Design geändert werden kann, legen Sie sich im Bad durch permanente Installationen von Dusche, WC und Waschbecken, aber auch durch Fliesen und andere Details üblicherweise längerfristig fest. Hier in unserem Shop finden Sie jede Menge Ideen zu fairen Preisen – schauen Sie sich einfach um:
Bildquellen:
Headerbild: © Beton2
Abbildung 4: © KERMOS
Abbildung 5: © Fliesen Sale
Abbildung 9: © Alpina
Abbildung 16: © Fliesen Sale
Abbildung 18: © Robert Mergl, Farbe Kunst Putz
Abbildung 19: © Alpina
Abbildung 21: © KERMOS
Abbildung 22: © Fliesen Sale
Abbildung 23: © Fliesen Sale
Abbildung 24: © Fliesen Sale
Abbildung 25: © Sonnleitner.de
Abbildung 26: © Mues-Tec
Abbildung 27: © KERMOS
Abbildung 28: © KERMOS
Abbildung 29: © Pflanzenfreude.de
Abbildung 30: © Evrgreen
Abbildung 31: © Mues-Tec
Abbildung 32: © Mues-Tec
Abbildung 33: © WENKO
Abbildung 34: © WENKO
Abbildung 35: © Connox / Menu (Bath Kollektion)
Abbildung 36: © Connox / Södahl (Mono Kollektion)